In Daniel Rycharski scheinen zwei Welten aufeinander zu prallen. Einerseits sind seine Aktionen und Installationen fester Bestandteil der urbanen Kunstszene, wo auch sein Bekenntnis zur Homosexualität kein großes Thema ist. Andererseits lebt er nach wie vor in der erzkonservativen Provinz, wo er sich nicht nur als Teil der Dorfgemeinschaft versteht, sondern auch als engagiertes Mitglied der volksfrommen Kirchengemeinde. Kunst und Gesellschaft sind für ihn untrennbar miteinander verbunden, doch mit seinen Skulpturen und Happenings eckt er bei den unmittelbaren Nachbarn massiv an – vor allem, wenn er darin die Ausgrenzung von LGBT-Personen thematisiert.
Ronduda erweist sich erneut als Meister darin, die soziale Relevanz von Kunst verständlich zu bebildern. In seinem trotz des theoretischen Unterbaus empathischen, bisweilen zu Tränen rührenden Drama gelingt ihm ein seltenes Kunststück: Er verweist nicht nur auf gesellschaftliche Gräben, sondern schlägt auch Brücken darüber und zeigt, wie scheinbar unversöhnliche politische Lager miteinander in Dialog treten können. Und das nicht nur in der Theorie: Rycharski gibt es wirklich.
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POLEN 2021
94 Min.
Lukasz Ronduda, Lukasz Gutt Dawid Ogrodnik, Maria Maj, Andrzej Chyra u.a.
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