Chile, 1901. Der reiche Großgrundbesitzer José Menéndez plant den Bau einer neuen Straße, die bis nach Patagonien führen soll, wo er sich großer Ländereien bemächtigt hat. Zu diesem Zweck heuert er drei Männer an, die im Vorfeld den Weg `freiräumen` sollen. Die drei, der US-amerikanischen Söldner Bill, der schottische Lieutenant MacLennan und der junge Chilene Segundo, gehen mit maßloser Brutalität gegen die Indigenen vor. Dabei wird Segundo, der selbst indigene Wurzeln hat, zum Verräter an seinem eigenen Volk. Aber auch zwischen den Männern herrscht Misstrauen...
Das gefeierte Regiedebüt des chilenischen Regisseurs Felipe Gálvez Haberle benutzt in großartigen, weiten Landschaftsbildern die Muster des Western-Genres und unterläuft sie zugleich. Hier gibt es keine Kameradschaft am Lagerfeuer, die drei Täter bleiben unversöhnlich, keine spannenden Duelle, das Morden ist erbärmlich und grausam. In vier Kapiteln erzählt Gálvez meisterhafter Film von den grausamen kolonialen Ursprüngen des chilenischen Staates, von einem Genozid, der von der Weltöffentlichkeit fast unbemerkt blieb, deren Folgen aber bis heute spürbar sind.
Fett: Ausgezeichnet u.a. mit dem FIPRESCI-Kritikerpreis der Filmfestspiele in Cannes 2023. Nominiert als chilenischer Oscar Beitrag 2024.
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