Die in Dresden geborene Regisseurin Sabine Michel begleitet über drei Jahre vier ostdeutsche Politikerinnen, die in politischen Führungspositionen arbeiten: Anke Domscheit-Berg (Die Linke), Manuela Schwesig (SPD), Yvonne Magwas (CDU) und Frauke Petry (Ex-AfD). Sie wuchsen in der DDR auf, wo es selbstverständlich war, berufstätige Mütter zu haben, während zeitgleich viele Frauen in Westdeutschland vorrangig für Haus und Kinder zuständig waren. Der Film analysiert, wie die deutsche Geschichte, insbesondere die Zeit der DDR, der Mauerfall und die Nachwendezeit, ihre Identität und politische Karriere beeinflusst haben, als auch wie sie ihre Rollen als Mütter und ihre Herkunft aus Ostdeutschland mit ihrem Beruf zusammenbringen. Trotz unterschiedlicher Partei-Zugehörigkeit haben sie im politischen Tagesgeschehen ähnliche Herausforderungen zu meistern, doch ihre Positionen, auch zur Frauenfrage, könnten unterschiedlicher kaum sein.

Sabine Michel begleitet die Politikerinnen im Parteibu?ro, beim Wahlkampf und im privaten Umfeld und stößt Introspektionen über Herkunft und Prägung an. Sie kommt den Frauen so nahe wie selten zuvor und kann dennoch einen kritischen Abstand wahren. Durch die privaten und professionellen Einblicke in das Leben der vier Politikerinnen wird spürbar, was es heute bedeutet, eine Frau und eine Ostdeutsche in der Politik zu sein. Denn diese sind, auch nach u?ber 100 Jahren Frauenwahlrecht und 30 Jahren Deutscher Wiedervereinigung, in der Politik noch immer signifikant unterrepräsentiert.