Womöglich hatte sich Hannes Fuchs die neue Stelle als Lehrer in einer Jugendstrafanstalt in Wien anders vorgestellt. Gesagt worden war ihm, dass er die bisherige, recht eigenwillige Lehrerin Elisabeth Berger ablösen soll. Doch die macht recht wenig Anstalten, den Platz so ohne Weiteres zu räumen und stellt den Neuen ihrer Klasse gegenüber erstmal als ihren Assistenten vor. Überhaupt ist Berger eine Frau mit sehr eigenen Vorstellungen: schnoddrig und abgebrüht auf der einen Seite, dann wieder mit merkwürdig esoterischen Ideen, wie ihren renitenten Schützlingen beizukommen sei. Und so sind die ersten Tage für Hannes Fuchs eine einzige Qual - bis er schließlich eine Aufgabe findet, die ihn fortan nicht mehr loslässt. Als es durch sein Verschulden zu einer Prügelei in der Klasse kommt, erregt die daran beteiligte, in sich gekehrte und überaus (auto)aggressive Schülerin Samira seine Aufmerksamkeit. Mehr und mehr beschäftigt er sich mit ihr und dem, was sie dazu brachte, ihren Vater ins Koma zu prügeln. Und das Trauma, welches sich hinter ihr verbirgt, rührt zugleich an Erschütterungen, die sein eigenes Leben aus der Bahn geworfen haben. Fuchs im Bau ist ein präzise gespieltes und inszeniertes, blitzgescheites, ebenso bitteres wie hoffnungsvolles Drama voller emotionaler Wucht, das lange haften bleibt. Und am Ende steht ein Versprechen, das gerade jetzt in dieser seltsamen Zeit gar nicht genug betont werden kann: jenes der Freiheit. KINO-ZEIT
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