Bevor der Rock`n`Roll die Teenagerzimmer eroberte, ja bevor es den Begriff des Teenagers in Deutschland überhaupt gab, brachten andere Töne besorgte Eltern und vermeintliche Jugendschützer auf die Palme: der Jazz. Doch wie ist es heute bestellt um die Musikrichtung, die hierzulande Größen wie Paul Kuhn, Max Greger und Hugo Strasser bekannt machten? Der Regisseur und leidenschaftliche Hobbymusiker Reinhard Kungel schwingt das Tanzbein.
Die Leute vom Fach sind gespalten. Klarinettist Rolf Kühn (1929-2022), Pianist Peter Thomas (1925-2020), der als Komponist für die Titelmelodie zur Raumpatrouille Orion (1966) verantwortlich zeichnete, und Klaus Doldinger (Jahrgang 1936), der mehr noch als Jazz-Saxofonist für seine Filmmusiken zu Das Boot (1981), Die unendliche Geschichte (1984) sowie die Titelmelodie des Tatort bekannt ist, halten die Musikrichtung für viel zu lebendig, um jemals auszusterben. Saxofonist und Big-Band-Leader Max Greger (1926-2015) und Schlagzeuger Peter Baumeister (Jahrgang 1940) attestieren dem Jazz hingegen keine große Zukunft. Zu wenige junge Menschen hörten die Musik noch und im Fernsehen sei auch kein Jazz mehr zu sehen, sagt etwa Greger. Im Kino tritt derweil Jazzfieber den Gegenbeweis an.
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