Im Leben der preußischen Königin Charlotte klafft ein großes Loch. Denn Gottfried Wilhelm Leibniz, einst Charlottes geistreicher Lehrer, weilt nicht mehr bei ihrer Hoheit am Schloss Lietzenburg. Um ihn jedoch nicht nur in bester Erinnerung, sondern auch rein bildlich im Bewusstsein zu behalten, gibt sie ein ein Porträtgemälde von Leibniz in Auftrag. Der lässt sich darauf ein, doch es dauert, bis es rund läuft. Erst, als Aaltje van de Meer den Auftrag übernimmt, scheint sich alles zu fügen. Denn die junge Malerin ist Leibniz intellektuell durchaus ebenbürtig. So werden aus den Porträtsitzungen schnell Debattenräume über Kunst und die Welt. Gottfried Wilhelm Leibniz, Vordenker der Aufklärung, glaubte an die Vernunft des Menschen und an die Praxis des erfinderischen Fortschritts, war zugleich tief verbunden mit der Vollkommenheit Gottes; deshalb müsse dies die beste aller möglichen Welten sein. Über ihn einen Film zu machen, könnte zum drögen Lehrstück werden oder zu oberflächlichem Historienkino. Doch "Leibniz - Chronik eines verschollenen Bildes" merkt man auf jeder Ebene an, dass sich der 92-jährige Edgar Reitz für Drehbuch (mit Gert Heidenreich) und Regie (mit Anatol Schuster) jahrelang mit Leibniz beschäftigt hat. Denn nur so ist zu erklären, dass dessen Philosophie, dessen Genie auf so unterhaltsame Weise zum Kinoerlebnis werden konnte.
Am Samstag, 01.11.25, lädt das HUNSRÜCK-MUSEUM nach dem Film zur Vernissage ins EDGAR-REITZ FILMHAUS ein. Präsentiert wird eine Ausstellung mit originalen Requisiten und Kostümen aus dem Film LEIBNIZ.
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