Ein junges Paar will von Hannover nach Berlin ziehen. Sie hoffen nach mehreren Lockdowns während der Coronavirus-Pandemie dort auf etwas Besseres. Clemens, der als freiberuflicher Musiker arbeitet, und Lisa, die in Berlin als Ärztin einen neuen Job gefunden hat, veranstalten ein Abschiedsessen in der schon fast leer geräumten Wohnung. Es soll ein schöner letzter Abend in vertrauter Umgebung werden, doch gute alte Freunde sagen kurzfristig ab oder erscheinen viel zu spät. Dafür tauchen jedoch auf einmal immer mehr uneingeladene Gäste auf. Der schon zuvor schief hängende Haussegen gerät so noch mehr in Schräglage und das Paar beginnt über die neuen Gäste unterschwellige Beziehungskonflikte auszutragen. Dass in Filmen festlich geplante Abschieds- oder Familienessen heftig ausarten können, weiß man seit "Das Fest" von Thomas Vinterberg. Die Anstandsfassade hält nur bis zum dritten Drink. Dann benehmen sich die Gäste daneben, es gehen Sachen zu Bruch und setzt es Sticheleien und Streit; schlimmstenfalls werden traumatische Geheimnisse enthüllt. Solche Auswüchse eignen sich visuell wie psychologisch gleichermaßen für die Leinwand und treiben die Handlung voran. Von der Abschiedsparty eines jungen Paares erwartet man allerdings keine solche Eskalation. Der Debütfilm von Nathrath überzeugte nicht nur beim Max-Ophüls-Preis 2023, wo Nathrath mit dem Preis für die Beste Regie ausgezeichnet wurde. Außerdem erhielt "Letzter Abend" den First Look Award beim Locarno Filmfestival 2022.
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