Der 40-jährige Marcelo fährt in einem VW Käfer auf der Überlandstraße in Richtung Recife, der Metropole des Nordostens von Brasilien. Es ist die Woche des Karnevals, der in dieser Region besonders ausgelassen gefeiert wird: Am Straßenrand tauchen zuweilen wild kostümierte Gestalten auf. Marcelo braucht Benzin und hält an einer einsam gelegenen Tankstelle. Ein schlampig gekleideter Provinz-Polizist bedeutet ihm, er müsse seinen Wagen auf Drogen untersuchen, und filzt diesen gründlich, findet aber nichts. Dann fordert er vom Lenker ohne Begründung Geld. Was dieser ablehnt, weil er soeben seine letzten Real für Sprit ausgegeben habe - bietet ihm aber ein halbleeres Päckchen Zigaretten an, die der Ordnungshüter sofort einsteckt. Keiner verliert ein Wort über eine auf der Straße liegende Leiche, die von Pappe notdürftig zugedeckt wird. Marcelo hofft, seinen kleinen Sohn wiederzusehen und fährt nach Recife, um sich dort ein neues Leben aufbauen zu können. Gleichzeitig erhält er Morddrohungen und fühlt sich von seinen Nachbarn verfolgt und ausspioniert. Schon bald muss er erkennen, dass die Stadt kein gewaltfreier Zufluchtsort für ihn ist. Er wird von Agenten verfolgt, die ihn wegen "subversiver Aktivitäten" suchen.
Filho setzt mit seinem tragikomischen Film den Menschen seiner brasilianischen Heimatstadt zu Zeiten der Militärdiktatur ein nostalgisch leuchtendes, rhythmisch pulsierendes Denkmal.
Dieser Film ist Teil des European Short Film Pool und wurde von L'Agence du court métrage Frankreich zur Verfügung gestellt. Gefördert vom Creative Europe MEDIA Programm der Europäischen Union.
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