Sowjetunion, 1937. Tausende von Briefen von Häftlingen, die vom Regime zu Unrecht beschuldigt wurden, werden in einer Gefängniszelle verbrannt. Einer erreicht trotz aller Widrigkeiten seinen Bestimmungsort, den Schreibtisch des neu ernannten örtlichen Staatsanwalts Alexander Kornjew. Kornjew setzt alles daran, den Gefangenen, ein Opfer von Agenten der Geheimpolizei NKWD, zu treffen. Der junge Staatsanwalt, ein engagierter Bolschewik mit Integrität, vermutet ein falsches Spiel. Sein Streben nach Gerechtigkeit führt ihn bis zum Büro des Generalstaatsanwalts in Moskau...
Der ukrainische Regisseur Sergei Loznitsa inszeniert das bürokratische System des Stalinimus als ein von Verdächtigungen und unterschwelliger Bedrohung durchzogenes klaustrophobisches Labyrinth. Basierend auf dem Roman des kürzlich auch in Deutschland wiederentdeckten Schriftstellers Georgi Demidow tritt hier ein von Innen ausgehöhlter Machtapparat zutage, in dem die Geheimdienste regieren.
Losnitsas Film ist eine beunruhigende Parabel über die heimtückischen Mikroprozesse der Tyrannei. Eine kafkaeske Parabel mit großer visueller Kraft und außergewöhnlichen Schauspielern.